Unsere Gegnerinnen in der Relegation waren die 1. Frauen des Hamburger SV aus der Regionalliga Nord. Das Team von Trainer Lewe Timm erzielte diese Saison 25 Siege in 26 Ligaspielen. Nun ging es um den Aufstieg. In der vergangenen Saison scheiterte das Team in der Relegation an Turbine Potsdam II.
HSV-Kapitänin Sarah Stöckmann aus der Nähe von Buxtehude, arbeitet Vollzeit als Erzieherin und spielt seit 2019 für den HSV
(Credit: HSV)
Stöckmann sagte vor dem Duell gegen uns: “Der Wille ist unfassbar groß, dass wir das dieses Jahr dann endlich schaffen.” Und das rund zehn Jahre nach ihrem schwärzesten Kapitel in der Geschichte der HSV Frauen: dem Zwangsabstieg von der ersten in die dritte Liga. Rückblick: Im Sommer 2011 zog der Bundesliga-Dino Hamburger SV völlig überraschend sein Frauenteam aus der Bundesliga zurück. Der Verein machte zu dieser Zeit Millionenverluste, stand kurz vor der Insolvenz. Geld wurde aber nicht bei den Männern gespart, die mehr und mehr den Anschluss in der Liga verloren, sondern bei den Frauen. Sie mussten von der Bundesliga in die drittklassige Regionalliga absteigen. Auch wenn es nur um eine niedrige sechsstellige Summe ging, die zur Finanzierung der Frauenmannschaft fehlte. Eine "Schande für den deutschen Frauenfußball" nennt Bernd Schröder von Turbine Potsdam die Situation damals. Eine Situation, die so künftig nicht mehr eintreten darf und kann? Von der kommenden Saison an müssen die Männer-Bundesligisten den Frauenfußball fördern. In der neuen DFL-Lizenzierungsordnung heißt es unter §3 Abschnitt 3: "Als sportliches Kriterium wird zudem verlangt, dass der Bewerber den Frauenfußball fördert sowie einen Beitrag zu seiner Professionalisierung und zur Steigerung seiner Beliebtheit leistet, indem er eine Frauen- und/oder Mädchenmannschaft zu offiziellen Wettbewerben anmeldet oder eine Kooperationsvereinbarung mit einem Fußballclub abschließt, der eine Frauen- und/oder Mädchenfußballabteilung unterhält." Die Spielerinnen des HSV haben die beiden Spiele der Relegation für sich entscheiden können (3:0; 1:3). Aber ganz gleich, wie die Relegation zwischen dem HSV und Viktoria ausgegangen wäre: Es kann nur bergauf gehen für den Fußball mit Frauen.
HSV-Trainer Lewe Timm, weiß, dass die Zeiten des Patriarchats vorbei sind. Der HSV könne es sich nicht leisten, das Rad der Zeit nochmal zurückzudrehen, sagte er gegenüber dem NDR.
(Credit: HSV)
Timm, der private Verbindungen zu Viktoria hat, gönnt uns den Aufstieg übrigens 2024. Mehr zur Geschichte seines Teams gibt es in einer Sportclub Story zu sehen: "Die Fußballerinnen des HSV - der schwere Weg zurück".
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